Mittwoch, 14. November 2012
was willst du werden, Lia? Prinzessin, Mama
Tja, die Antwort "Prinzessin." oder ähnliches auf die Frage, was ich denn später werden will, "wenn ich groooß bin", ist in meinem Alter leider nicht mehr passend.

Im Gegenteil. Die Antwort wird immer schwerer, je älter ich werde. Es ist zum kotzen. Wirklich.

Meine Eltern erwarten von mir sonst was. Dass ich erfolgreiche Anwältin werde. Dass ich vornehme Richterin werde. "Richterin zu sein ist ein toller Beruf, Schätzchen. Du bist Beamtin, das heißt du kannst nicht gefeuert werden und nach dem Mutterschutz kannst du genau dort weitermachen, wo du aufgehört hast. Das musst du als Frau immer beachten. Außerdem ist der Beruf sehr interessant und du verdienst sogar sehr viel.", schärft mir meine Mutter immer ein.

Aber ich werde schon genau deshalb nicht Richterin, weil es dann nicht meine eigene Entscheidung gewesen wäre. Schon allein deshalb NICHT, weil meine Eltern es sich wünschen.

Vielleicht macht das keinen Sinn, aber wen juckt's.
Ich möchte Schriftstellerin, Reporterin, Botschafterin, Menschenrechtsaktivistin, Journalistin, Moderatorin oder Lektorin werden. Vielleicht lassen sich ein paar der Berufe sogar kombinieren oder ich mache mal dies und mal das.
Das wäre wirklich ein Traum. MEIN Traum.

Aber auf die Frage: "Weißt du denn schon, was du später studieren möchtest oder welchen Beruf du ausüben möchtest?", die mir leider in letzter Zeit immer öfter von den Erwachsenen gestellt wird, kann ich leider immer nur antworten: "Nein, ehrlich gesagt noch nicht. Aber ich weiß, was ich auf jeden Fall nicht machen möchte." Und dann lache ich, um die unangenehme Situation zu überspielen...

Dann bekomme ich meist als darauffolgende Frage: "Was möchtest du denn auf keinen Fall machen?"
Und dann antworte ich: "Ich möchte auf keinen Fall Lehrerin werden oder Medizin studieren. Ich werde auch nie im Leben etwas naturwissenschaftliches oder etwas, dass mit Physik, Chemie, Mathe oder Informatik, zu tun hat, als Beruf haben wollen."

Erwachsener darauf: "In welcher Klasse bist du denn?"
Ich: "Zehnte."
Erwachsener: "Na, dann hast du ja noch bis zur zwölften Klasse Zeit, dir was zu überlegen." Währenddessen sie das sagen, denken sie aber bestimmt oft: 'Oh Gott, das Mädel hat immer noch keine Ahnung, was sie werden will. Das wird doch langsam mal Zeit, sich darüber Gedanken zu machen!'
Und am liebsten würde ich schreien: "ICH MACHE MIR DOCH SCHON STÄNDIG GEDANKEN DARÜBER! MIR BLEIBT DOCH NICHTS ANDERES ÜBRIG!"

Nach ungefähr fünf Minuten kommt dann die nächste lästige Frage: "Weißt du denn schon ungefähr, in welche Richtung du gehen willst?"
"Nein, nicht wirklich."
Zum Schluss geben sie dann so etwas wie "Oh..." oder "Tja..." von sich.

Die können mich alle mal!

Ich habe doch schon längst eine Vorstellung davon, was ich werden will! Ich kann es nur nicht sagen! Ich meine, die würden mir doch alle den Vogel zeigen und mich endgültig für völlig abgedreht erklären, wenn ich sagen würde: "Ich will Schriftstellerin oder Journalistin werden. Ich finde aber auch die Berufe Lektorin und Botschafterin interessant. Oder Reporterin oder Moderatorin."

Deshalb muss ich es wohl vorerst für mich behalten... Sie werden schon noch sehen, was aus mir wird. Man kann sowieso nichts planen im Leben, es wird nie alles nach Plan laufen.



Merkt euch das, Leute! "Dream on!" Das sollte das Motto des Jahres werden...

Servus und auf Wiederlesen /-schreiben !!!

L Claire

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