Freitag, 24. Oktober 2014
Ich will kein Mitleid. Es geht bestimmt Vielen wie mir...
In letzter Zeit habe ich viel zu oft das Gefühl, meine Mitmenschen zu enttäuschen. Ich versuche schon dauerhaft, immer alle glücklich zu machen, weil ich der Meinung bin, dass es sehr viel über einen Menschen aussagt, wie man andere Leute behandelt.

"How you make others feel about themselves, says a lot abou you."

Dabei darf man aber nie sich selbst vergessen. Und ich stecke momentan in diesem Zwiespalt:
Entweder kümmere ich mich auch um meine eigene Seele und mein eigenes Glück und vernachlässige damit die Menschen, die mir am Herzen liegen, oder ich vernachlässige mein eigenes Wohlergehen und nehme mir Zeit für meine Mitmenschen, sooft und solange sie mich brauchen.
Beide Wege führen zur gleichen Misere:
Entweder ich bin unglücklich, weil ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Freunden und meiner Familie habe, oder ich bin unglücklich, weil ich meine ganze Kraft und Zeit dafür verwende, anderen zu helfen und zu allen Bitten und Gefallen Ja und Amen sage. Das führt nämlich über kurz oder lang dazu, dass ich unter der Last der Verantwortung zusammenbreche und irgendjemanden wieder vernachlässigen muss, um noch meine eigenen Pflichten und Aufgaben unter einen Hut zu bringen.

Hinzu kommt, dass ich mich selbst dafür hasse, manchmal so unzuverlässig zu sein. Ich versuche so stark, für JEDEN da zu sein, dass ich am Ende jedem zu WENIG Zeit schenke.
Wie soll ich bloß aus diesem Teufelskreis kommen?

Es ist wahrhaftig zum Verzweifeln. Die kommende Weihnachtszeit ist sowieso immer die schlimmste Zeit des Jahres, weil es in der Zeit immer am stressigsten in der Schule ist (Ich schreibe in einem Monat Vorabi... HILFE!) und auch noch gefühlt alle meine Freunde und Familienmitglieder in den Herbst- und Wintermonaten Geburtstag haben.
Nächste Woche hat meine Mutter Geburtstag und zwei Freundinnen feiern an demselben Wochenende ihren Geburtstag. Ich habe noch für keine der dreien ein Geschenk und langsam gehen mir auch echt die Ideen aus...
Darüber hinaus werden mir die Aufgaben als Schulsprecherin jetzt schon zu viel und das Schuljahr hat gerade erst angefangen! Wie soll ich bloß mein Leben auf die Reihe kriegen?

Das Grauenhafte an der Sache ist die erbarmungslose Gewissheit, dass es nie weniger werden wird. Es werden nie Zeiten kommen, in denen ich nicht im Stress bin. Je älter ich werde, desto extremer wird es werden. Ein Hoch auf die moderne Welt mit ihren wunderbaren, unfassbar hohen Leistungsanforderungen!

Mir bleibt eigentlich keine Wahl.
Wenn ich nicht vorhabe, mein Leben obdachlos auf der Straße zu verbringen (okay, jetzt übertreibe ich es ein wenig, tut mir Leid), muss ich wohl oder übel neue Kraft schöpfen und versuchen, alles mit positiver Einstellung anzugehen und mir Mut zu machen. Ich darf nicht aufgeben und ich will es auch nicht.

Disziplin, Ehrgeiz und Fleiß werden bis zu den Weihnachtsferien meine obersten Prioritäten sein (müssen).

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