Mittwoch, 14. November 2012
die Zeit vergeht, aber die Liebe bleibt
Ich glaube, keine Zeit der Welt reicht, um zu leben.

Ich meine damit, dass die vielen Gedanken, die es gibt, nicht für ein Leben reichen. Die Zeit reicht einfach nicht. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Menschen ist, aber meine Gedanken könnten das ganze Universum erfüllen.

Zeit ist Geld, da sind sich viele Menschen sicher. Ich sehe das nicht so. Ich möchte hier meine Definition von "Zeit" festhalten:

Die Zeit ist die größte Macht der Welt, mächtiger als Geld, sogar als Liebe und auch als der Tod, aber sie hat eine andere Art von Macht.
Zeit macht vergesslich, sie bedrängt dich und droht, dir davonzulaufen, aber das geht nicht, denn trotz allem wirst du in ihrem Strom mitgezogen. Nichts und niemand kann die Zeit auf- oder anhalten. Zeit ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. Alles ist vergänglich, nur nicht die Zeit, denn sie macht vergänglich.

Irgendwann werde ich an dir vorbeigehen und nichts mehr für dich empfinden. Ja, irgendwann.

Um ehrlich zu sein, macht mir die Zeit große Angst. Ich bin eine, die fast immer zu spät kommt, weil ich immer alles schaffen und unter einen Hut bringen will, bevor ich zu einem Ereignis gehe, dass eine genaue Ankunftszeit erfordert.
Ziemlich perfektionistisch, jedoch trotzdem nie perfekt.

Wie gesagt, ich habe Angst, dass mir die nicht genug Zeit bleibt, um zu leben. All meine Ziel zu erreichen, die ich mir vorgesetzt habe. Manche kann ich jetzt noch nicht einmal in Worte fassen.

Zeit ist auch Ungewissheit. Man weiß nie, was auf einen zukommt. Aber solche Dinge im Leben sind unausweichlich. Wie zum Beispiel das Ende. Alles hat eine Ende (nur die Wurst hat zwei ... HAHAHA - Flachwitz am Rande). Nichts ist für immer.
Wie zum Beispiel die Existenz eines Menschen.

Ich glaube, ein Mensch ist nur bis dann existent, solange sich noch jemand an ihn erinnert. Denn dann existiert man ja wenigstens noch in Gedanken. Wenn du vergessen wurdest, auch wenn es noch lange Zeit nach deinem Tod ist, existierst du dann noch? Oder bist du für immer vergessen, wenn der letzte Mensch gestorben ist, der dich kannte?

Jetzt bleibt natürlich die Frage, was nach dem Tod passiert. Vielleicht lebt man noch einmal? Oder man kommt in den Himmel oder das Nirwana oder das Paradies, wo man in ewigem Frieden bleiben kann?

Wenn das so wäre, dann würde man doch immer noch auf irgendeine Weise existieren. Oder wenigstens deine Seele würde noch existieren. Nur nicht in der Welt, in der man früher gelebt hat. Aber wenn nach dem Tod nichts ist. Finsternis. Was wäre dann mit der Existenz? Was ist überhaupt "Nichts"? Gibt es ein "Nichts"? Ich kann mir das "Nichts" nicht vorstellen, habe keine Ahnung, was das sein könnte. Aber eigentlich könnte es doch gar nicht "sein", da wäre ja nichts.
Die Worte "niemals", "immer", "nichts" und " alles" sind meistens übertrieben. Es gibt immer eine Ausnahme. Die Natur legt sich nicht fest, sie ist unabhängig und kreiert die verrücktesten Ausnahmen, die man sich nur vorstellen kann, damit nicht alles im Alltag verbleibt. Das beste Beispiel dafür sind Albinos.

Es gibt so viele Naturwunder, aber keines wird mehr als besonders angesehen. Etwas, das heutzutage nicht völlig neu ist, ist auch nicht besonders. Die Menschheit hat sich auf einen bestimmten Kreislauf festgelegt, der einen, je älter man wird, immer verkrampfter werden lässt.
Deshalb haben Kinder so viel Lebensfreude.

Gäbe es die Natur mit Krankheit und Tod nicht, würde nichts mehr den Menschen in seinem Leben beeinflussen.

Und jetzt sind wir wieder bei der Zeit.
Würde es die Zeit nicht geben, könnte alles und jeder ohne Sorgen, ohne Stress, ohne negative Gefühle leben. Aber so ist es leider nicht. Probleme gibt es immer.
Wo Licht ist, ist auch Schatten.

Jetzt komme ich endlich darauf, was mein wirklicher Grund fürs Schreiben war. Meine Gefühle. Ich bin hin- und hergerissen in der Liebe und die Zeit reicht einfach nicht aus, um mir schnell genug Klarheit verschaffen zu können. Deshalb habe ich angefangen von der Zeit zu schreiben. Mir schwirren so viele Gedanken im Kopf umher, dass ich sie gar nicht schnell genug loswerden kann. Dafür reicht die Zeit einfach nicht!

Und dann habe ich auch noch so viele Pflichten, dass ich in der Liebe total verwirrt und eingeengt bin. Es stauen sich so viele unausgesprochene Gefühle in meinem Herzen auf, dass ich gar nicht weiß, wer die Geduld aufbringen könnte, mir zuzuhören, wenn ich alles ausschütte.

Aber da ist niemand, dem ich mich anvertrauen könnte. Die beste Möglichkeit, mich zu erlösen, wäre natürlich "Ich liebe dich!" zu einem Jungen zu sagen, der gerade meine Gefühlswelt so durcheinander bringt.
Aber ich wüsste nicht einmal, welcher Junge das ist!
Und ich würde mich das sowieso nicht trauen...

Mannomann, da habe ich aber wieder viel geschrieben. Sorry...

L.Claire

... link (4 Kommentare)   ... comment